Los ging es mit den gut gebuchten Industrie-Workshops am Donnerstag. Das wissenschaftliche Programm am Freitag und Samstag vermittelte, dass es nicht die „einzig beste Methode“ und das „einzig beste Implantat“ gibt, sondern es jeweils gilt, die beste Versorgung für einen individuellen Menschen zu finden. Dies betonten Kongresspräsident Priv.-Doz. Dr. Gerhard Iglhaut und DGI-Präsident Prof. Dr. Frank Schwarz bei der Kongresseröffnung.
Qualität sichern
Ein Erfolgskorridor macht eine Therapie erfolgreich und trägt zur Qualitätssicherung bei. Dabei spielen Leitlinien eine wichtige Rolle, um evidenzbasiert zu arbeiten. Seit 2013 hat die DGI ? gemeinsam mit weiteren Gesellschaften ? fünf Leitlinien publiziert. Drei davon entsprechen den höchsten Qualitätsstandards: Periimplantitis, Antiresorptiva und zahnloser Oberkiefer. Aktuell sind die Leitlinien zu Diabetes und Implantate sowie Zahn-Nichtanlagen in der Abstimmung. Weitere Leitlinien zu Weichgewebe, Implantate in der KFO, Immunsuppression und Immundefizienz sowie zur Implantatprothetik wurden für 2018 angekündigt.
Gut gerüstet für die Zukunft
Über einen Sättigungseffekt in der Fortbildung berichtete der Fortbildungsreferent Prof. Dr. Florian Beuer. Auch wenn die Angebote der DGI nach wie vor Goldstandard seien und kontinuierlich weiterentwickelt werden, sei es erforderlich, die Konzepte auf den Prüfstand zu stellen. Damit wurde bereits 2016 begonnen. Die Basisausbildung – das Curriculum – wurde mit der eAcademy ? dem E-Learning-Programm der DGI ? verknüpft. Und das umfangreiche Angebot des Continuums wurde reduziert. Es soll ein Pyramiden-Modell für ein abgestuftes Programm entwickelt werden – vom Curriculum bis zum akademischen Masterstudiengang. Neuer Kooperationspartner ist neben zahlreichen Schwestergesellschaften die Osteology Foundation. Ein erstes Forum auf dem Kongress mit der Nexte-Generation der DGI gab den Startschuss für die weitere Zusammenarbeit. Auch eine Fortbildungskooperation mit der ÖGI wurde während des Kongresses auf den Weg gebracht. Ab Mai dieses Jahres soll es in Graz und Wien Humanpräparatekurse geben.
Wie verträglich sind Zahnimplantate?
Priv. Doz. Dr. Iglhaut und Allergologe Prof. Dr. Peter Thomas präsentierten die ersten Ergebnisse der Peri-X-Studie. Diese cross-sektionale Untersuchung zur Erfolgssicherheit enossaler Implantate wurde 2012 initiiert. Ziel ist die Erfassung der Prävalenz und Inzidenz von Mukositis und Periimplantitis sowie in vitro-Untersuchungen der Verträglichkeit von Titan mit verschiedenen Analyseverfahren. 200 Patienten aus acht Zentren wurden in die Studie eingeschlossen und innerhalb von sechs Monaten nachuntersucht. Eine ungeahnte Menge an Daten kam zusammen, die ausgewertet werden müssen. Konkrete Ergebnisse sind im ersten Halbjahr zu erwarten.
Jetzt schon vormerken
Der nächste DGI-Kongress findet vom 30.11. bis 2.12.2017 in Düsseldorf statt.
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