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Initiativ und Online

Aktuelles von der Deutschen ITI Sektion

Anders als gewohnt – nicht der frühlingshafte Rheingau war der Ausrichtungsort des 23. Meeting der Deutschen ITI-Sektion – pandemiebedingt trafen sich die deutschen ITI-Fellows 2021 online. Die fehlende Präsenz wurde zwar allgemein bedauert, doch der Attraktivität der Veranstaltung tat es keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Fünf hochkarätige Vorträge und interessante Neuigkeiten aus der deutschen Sektion ließen den Freitagmittag schnell und kurzweilig verstreichen!

Das Leadership-Team der Deutschen ITI-Sektion: Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz (Chair), Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas (Education-Delegate), Dr. Anne Bauersachs (Study-Club-Coordinator), Thomas Kreuzwieser (Sektion-Manager) und Dr. Georg Bach (Communica Dr. Georg Bach
Das Leadership-Team der Deutschen ITI-Sektion: Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz (Chair), Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas (Education-Delegate), Dr. Anne Bauersachs (Study-Club-Coordinator), Thomas Kreuzwieser (Sektion-Manager) und Dr. Georg Bach (Communica
Das Leadership-Team der Deutschen ITI-Sektion: Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz (Chair), Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas (Education-Delegate), Dr. Anne Bauersachs (Study-Club-Coordinator), Thomas Kreuzwieser (Sektion-Manager) und Dr. Georg Bach (Communica

Im Grußwort zeigte sich das Leadership-Team der deutschen ITI-Sektion hocherfreut darüber, dass mit mehr über 60 Fellows sogar noch mehr Teilnehmer an dem Meeting teilnahmen, als in manchen Vorjahren die Reise in den Rheingau angetreten hatten.

„Unsere Sektion ist überaus gut aufgestellt und in der globalen ITI-Welt ein echter Aktivposten“, mit dieser klaren Aussage leitete Sektions-Chair Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz das wissenschaftliche Programm ein. In der Tat – wie ein Beleg für seine Aussage – war es dem Leadership-Team gelungen, erneut facettenreiche und interessante Beiträge neuer ITI-Fellows in einem kurzweiligen Mini-Symposium zusammenzuführen. „Innovationen im Fokus des ITI“, das wäre ein treffender Arbeitstitel für das hochkarätig besetzte wissenschaftliche Programm gewesen.

Der besondere Vortrag zu Social Media

Dr. Jochen Tunkel hatte die Aufgabe des „icebreakers“ übernommen. Diese nicht ganz einfache Aufgabe meisterte er mit Verve! „Social-Media-Perspektiven für die ITI Sektion Deutschland“, vordergründig betrachtet nicht unbedingt ein Schwerpunktthema für eine implantologische Fachgesellschaft, doch Zweifel ließ der in Bad Oeynhausen niedergelassene Oralchirurg gar nicht aufkommen.

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Dr. Jochen Tunkel sprach im „besonderen Vortrag“ über Social-Media-Aktivitäten. Dr. Georg Bach
Dr. Jochen Tunkel sprach im „besonderen Vortrag“ über Social-Media-Aktivitäten.

Ganz im Gegenteil – mit einem wahren Social-Media-Feuerwerk überzeugte der Referent und dies vor allem mit „funktionierenden“ Beispielen aus seiner eigenen Praxis. Keine Frage, die deutsche ITI Sektion muss dieses Potential mit dieser schier unglaublichen Reichweite und sehr hohen Anwenderzahlen nutzen und sie wird es! Folgerichtig wird das ITI neben der bestehenden und erfolgreichen Facebook-Präsenz auch mit Instagram-Aktivitäten an den Start gehen. Der Fokus liegt ganz klar auf der Generation der jungen Implantologen.

Antrittsvorträge

Vier Kolleginnen und Kollegen referierten als Fellow-Nominees und überzeugten mit ihren Ausführungen. So überraschte es nicht, dass alle in der anschließenden Abstimmung eine einmütige Befürwortung ihrer Bewerbung als ITI-Fellows bekamen.

Die neuen Fellows der deutschen ITI-Sektion: Prof. Dr. Tabea Flügge, Dr. Monika Bjelopavlovic, PD Dr. Sigmar Schnutenhaus und Dr. Martin Gollner. Dr. Georg Bach
Die neuen Fellows der deutschen ITI-Sektion: Prof. Dr. Tabea Flügge, Dr. Monika Bjelopavlovic, PD Dr. Sigmar Schnutenhaus und Dr. Martin Gollner.

„Der virtuelle Patient in der Implantologie – Digitale Bilddaten und deren klinische Bedeutung“ – mit Prof. Dr. Tabea Flügge referierte eine der renommiertesten Fachfrauen auf dem Gebiet der digitalen Implantologie. Sie leitet auch eine entsprechende Stiftungsprofessur an der Charité in Berlin. Wer glaubte, dass er bei Frau Professorin Flügge ausschließlich digitale Planungen für Implantate sehen würde, der sah sich rasch getäuscht.

Es gibt nahezu keinen Bereich in der zahnärztlichen und in der Kieferchirurgie, der nicht mithilfe digitaler Tools besser und voraussagbarer würde. Mit Planungen von Kieferresektionen bei Tumorgeschehen (bis hin zur digital geplanten und hergestellten Resektionsplatte) bis zur letztendlichen Rekonstruktion des Defektes und zur Eingliederung eines finalen Zahnersatzes – digitale Optionen überall! Dadurch, dass sich nicht mineralisierte Strukturen im DVT nicht darstellen lassen, muss ergänzend auf virtuelle Modelle zurückgegriffen werden, um den kompletten virtuellen Patienten zu erhalten.

Die Genauigkeit der Planungsdaten wird von Prof. Flügge als gut beurteilt. Bilddaten, CAD/CAM, das Credo der Berliner Professorin fiel eindeutig aus: „Die Digitale Implantologie hat viele Facetten!“ Der virtuellen Welt treu blieb Dr. Martin Gollner, der über „Rekonstruktive Implantatprothetik – Schnittstelle von Chirurgie, Funktion und Ästhetik“ berichtete. Der in Bayreuth niedergelassene Oralchirurg definierte „Oralchirurgie ist gleich Biologie“, folgerichtig somit auch als Zusammenspiel aus Funktion, Prothetik und Parodontologie.

Überzeugende und hervorragend dokumentierte Fallbeispiele belegten, dass Kollege Gollner diese Trias vollumfänglich beherrscht und dies ohne Rücksicht auf den zu betreibenden Aufwand um letztendlich ein Ergebnis im High-End-Bereich zu erzielen. Besonderen Wert legt der Referent auf die Bedeutung eines strikt patientenindividuellen Vorgehens.

Sowohl an der Universität Ulm, als auch in eigener Praxis tätig ist PD Dr. Sigmar Schnutenhaus, der über „Einteilige Keramikimplantate: Evidenz und mögliche klinische Indikationen“ sprach. Ausgehend von einem potentiellen inflammatorischen Potential von Titanimplantaten stellte PD Schnutenhaus Keramikimplantate als hervorragende Alternative vor. Bei diesen favorisiert der in Hilzingen (Baden-Württemberg) niedergelassene Schnutenhaus klar die einteilige Form und berichtet über hervorragende ästhetische und funktionelle Ergebnisse.

Auch die zitierten Langzeiterfahrungen weisen Keramikimplantaten eine ausgezeichnete Prognose zu. Die Überlebensrate ist mit der von Titanimplantaten vergleichbar, so die Einschätzung von PD Schnutenhaus. Fazit des Referenten: Bei Patienten mit Immundefekten und multiplen Allergien stellen Keramikimplantate für Schnutenhaus eine conditio sine qua non dar.

Dr. Monika Bjelopavlovic beleuchtete ein ganz anderes, außergewöhnliches Themenfeld: „Das andere Fachgebiet: Forensische Odonto-Stomatologie“. Eigentlich in der prothetischen Abteilung der Mainzer Universitätszahnklinik tätig, hat sich Kollegin Bjelopavlovic früh einem weiteren, wie sie es nennt „sehr spannenden“ Fachgebiet zugewandt – der forensischen Stomatologie.

Sie definierte hier drei Teilgebiete: Identifikation, Altersschätzung und Bißspurenanalyse. Sie konfrontierte das Auditorium mit einigen durchaus unter die Haut gehenden Bildern, die dennoch alle belegten, wie wichtig dieser außergewöhnliche zahnärztliche Bereich ist und welche Bedeutung er auch für andere Disziplinen darstellt.

Kongress-Fazit

„Ein tolles Feuerwerk hochkarätiger Vorträge!“ – treffender wie dies einer der lang gedienten deutschen ITI-Fellows der ersten Generation online formulierte, kann man es wohl nicht tun. Aber es war nicht nur die Qualität der Vorträge, die außerordentlich gut war, es war auch der klare Fokus auf die Bewertung neuer Verfahren und (digitaler) Techniken, der bei den deutschen ITI-Fellows außerordentlich gut ankam.

Was war? Was kommt?

Im Anschluss nutzte der Sektions-Chair Prof. Dr. Dr. Kleinheinz die Gelegenheit, zu einem kurzen Ausblick „Was war? Was kommt?“ Er konnte über zahlreiche Aktivitäten und Projekte der deutschen ITI-Sektion berichten: Mit fast 1.100 Members und Fellows hat die Sektion nicht nur dem allgemeinen Corona bedingten Negativtrend getrotzt, mehr noch, sie ist sogar gewachsen.

Mit einem gewissen Stolz konnte Kleinheinz auch über eine ausgezeichnete Renewal-Rate (zweitbester Wert weltweit!) der deutschen Sektion berichten. Für die jüngst verstorbenen Professoren Wilfried Schilli und Dieter Weingart, die beide auch das Amt des ITI Präsidenten innehatten, wird im Herbst dieses Jahres ein Erinnerungssymposium in ihrer früheren gemeinsamen Wirkungsstätte Freiburg stattfinden. Ebenfalls im Herbst 2021 wird im Rahmen des Young-ITI-Meetings in Hamburg ein Treffen der Study-Club-Direktoren stattfinden.

Erneut Neuland beschreitet die deutsche ITI Sektion mit einem ad-hoc-Webinar zum Thema Zygoma-Implantate, das vom Education-Delegate Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas auf den Weg gebracht wurde. Im Rahmen dieses Webinars wird dieses Verfahren kritisch hinterleuchtet und bewertet. Die positiven Erfahrungen, die in den vergangenen Jahren mit Taskforces zu Zukunftsthemen gewonnen werden konnte, hat die deutsche Sektion dazu bewogen, weitere Arbeitsgruppen zu gründen (Digitale Optionen/Social Media), die bereits erfolgreich tätig sind.

Save the date

Neu ist das Engagement der deutschen ITI Sektion beim „Spezialpodium Zahntechnik“, das im Frühjahr im Rahmen der Jahrestagung der südbadischen Zahnärzteschaft in Rust stattfinden wird. Und im nächsten Jahr findet am 25. und 26. März in Dresden der Kongress der Deutschen und Österreichischen ITI-Sektionen zum Schwerpunktthema „Nachhaltigkeit in der Implantologie“ statt.

André-Schröder-Forschungspreis

Etwas sehr Erfreuliches zum Ende des Berichts von Professor Kleinheinz – der renommierte André-Schröder-Research-Prize der ITI ging dieses Jahr nach Deutschland. Die Preisträger sind zwei Aktivposten unter den Deutschen ITI-Fellows: Die gesamte deutsche ITI-Sektion freut sich mit Prof. Dr. Michael Gahlert und PD Dr. Stefan Röhling (beide München).

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