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Fortbildungen

Die DGI kombiniert Online- und Präsenzkurse im aktualisierten Fortbildungsprogramm 2020

Unter dem Motto „Zurück in die Praxis – zurück in die Fortbildung“ drückt die DGI den Reset-Knopf für ihre Fortbildung. Angepasst an die neuen Rahmenbedingungen erfolgt dieser Neustart zweigleisig mit Online- und Präsenzkursen. Dass dies der richtige Weg ist, bestätigen die Ergebnisse einer Umfrage bei den Mitgliedern der Gesellschaft.

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„Seit Beginn der Covid-19-Pandemie liegen lange anstrengende Wochen hinter uns, die viel Flexibilität, Geduld und das Beschreiten neuer Wege in Praxen, Kliniken und Laboren erforderlich gemacht haben“, erklärt DGI-Präsident Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz (Wiesbaden). Dies gilt auch für das Team der DGI-Fortbildung. DGI-Fortbildungsreferent Dr. Christian Hammächer (Aachen) und seine Mitstreiter Dr. Norbert Grosse und Sabine Ahlers haben den Lockdown genutzt, um das Fortbildungsangebot der Gesellschaft an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen und vor allem auch digitale Fortbildungen anzubieten.

Start in die Online-Fortbildung

Bereits im März war das „Pandemie-Programm“ der DGI-Fortbildung angelaufen. Den Auftakt machte ein Web-Seminar, bei dem der Dekan der School of Stomatology der Universität von Wuhan mit deutschen Experten diskutierte und Fragen der mehr als 9000 Teilnehmer beantwortete, die sich aus dem In- und Ausland eingewählt hatten. Anfang Juni folgten eine 5-teilige Web-Seminar-Serie, die noch bis Ende Juli als Video on-Demand auf der Website der DGI-Fortbildung verfügbar ist, sowie 2 Module des DGI-APW-Curriculums Implantologie, die ebenfalls als Online-Veranstaltung angeboten wurden.

Mitgliederbefragung bestätigt das Konzept

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Weitere Online-Seminare werden mittelfristig folgen. Denn eine Mitgliederbefragung belegt, dass die DGI-Fortbildung sich auf dem richtigen Weg befindet. Die Befragung zeigt, dass mehr als die Hälfte der Teilnehmer Erfahrung mit Online-Fortbildungen hat und deren Vorteile sieht, etwa den Wegfall des Reiseaufwandes oder die Möglichkeit der orts- und zeitunabhängigen Fortbildung. Darum können sich die meisten auch vorstellen, zukünftig mehr Online-Angebote zu nutzen.

Gute Noten für den Auftakt

Entsprechend positiv fallen die Bewertungen der bisherigen Online-Angebote der Gesellschaft aus. Durchweg konnten beispielsweise die Referenten der beiden Online-Curriculums-Module, Prof. Stefan Wolfart (Aachen) und Dr. Hammächer Bestnoten einheimsen.

Online gerne, aber auch Präsenz

Gleichwohl möchte die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer keineswegs auf Präsenzkurse verzichten. Für 3/4 ist der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ein wichtiger Pluspunkt dieser Kurse. Mehr als 60% würden auch Hands-on-Übungen vermissen. Hier gibt es Überlegungen, die zumindest auf Interesse stoßen: Immerhin wären 44% der Umfrage-Teilnehmer bereit, ein Konzept auszuprobieren, bei dem die Hands-on-Übungen im Web-Seminar demonstriert und zu Hause nachgearbeitet werden.

Der Vorteil der „4 A-Möglichkeiten“

„Natürlich sind solche Optionen bei bestimmten Themen kein vollwertiger Ersatz für einen Präsenzkurs, der den Teilnehmern die ,vier A-Möglichkeiten‘ der Fortbildung bietet: austauschen, anschauen, ausprobieren und auftanken von Knowhow und Wissen“, sagt Dr. Hammächer.

Darum fand noch vor Beginn der Feriensaison der erste Präsenzkurs unter angepassten Rahmenbedingungen statt. Am 13. Juni 2020 konnte Prof. Dr. Michael Stimmelmayr 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Cham begrüßen, die unter Beachtung von Hygiene- und Abstandsregelungen nicht nur den aktuellen Stand der „Implantatchirurgie und Hartgewebeaugmentation in der Ästhetischen Zone“ diskutierten, sondern im Hands-on-Teil die modernen Konzepte auch erproben konnten. „Trotz Corona-Umstände ein super Kurs“, schrieb ein Teilnehmer im Bewertungbogen und ein anderer meinte: „Bester Kurs seit langem, sehr praxisnahes Konzept.“ Das dies keine Einzelmeinungen sind, zeigt die Gesamtnote: 1,3.

10 Kurse ab September

Ab September stehen dann bis Anfang Dezember insgesamt 10 Tageskurse auf dem Programm. Hinzu kommen drei Termine für das Doppelmodul „Sedierung und Notfallmanagement in der Implantologie“ – wobei der erste Termin Anfang Oktober bereits ausgebucht ist.

Fortbildung für die Assistenz

Bereits gestartet ist im Juni das Curriculum ZMFI für die Zahnmedizinische Fachassistenz für Implantologie im Norden der Republik. In Bayern fällt der Startschuss für diese Kurs-Serie im November.

Die Herausforderungen bleiben

Für das Team der DGI-Fortbildung war es eine große Herausforderung, die verschobenen Präsenzkurse nicht nur neu zu terminieren, sondern auch die sich immer wieder verändernden Rahmenbedingungen und behördlichen Vorgaben in den einzelnen Bundesländern im Auge zu behalten. Das dürfte sich auch nicht ändern. „Eine hohe Anpassungsfähigkeit wird auch weiterhin nötig sein, wenn die Kurse ab September wieder anlaufen“, sagt Dr. Hammächer. „Zwar können wir schon wieder durchaus erfreuliche Buchungszahlen verzeichnen und freuen uns auch auf den großen DGI-Event am 1. Adventswochenende, doch niemand hat eine Glaskugel, mit deren Hilfe wir erkennen können, wie sich Anforderungen und Rahmenbedingungen in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln werden. Wir fahren also nach wie vor auf Sicht.“

Nachgefragt bei DGI-Fortbildungsreferent Dr. Christian Hammächer

Wir werden in Sachen Online-Fortbildung alle noch dazulernen

Sie geben seit vielen Jahren Präsenzkurse in der Fortbildung, inzwischen kommen online Fortbildungen hinzu. Wie unterscheiden sich diese aus Referentensicht?

Dr. Hammächer: Der wesentliche Unterschied ist natürlich die andere Form der Begegnung, die ist in einem Präsenzkurs anders als in einem Online-Kurs. Die Interaktion mit den Teilnehmern ist für den Referenten eine andere. Beim Präsenzkurs schaut man in die Gesichter der Teilnehmer, erhält so non-verbales Feedback. Bei einem Online Kurs sieht man die Gesichter allenfalls stark verkleinert, man kann sie nicht lesen. Groß sieht man nur das Gesicht jenes Teilnehmers, der gerade spricht, eine Frage stellt oder kommentiert. Kurz: aus der Referentenperspektive ist die Rückkopplung mit den Teilnehmern bei einer Online-Veranstaltung anders. Das geht aber nicht nur dem Referenten so, sondern allen Teilnehmern. Das beeinflusst natürlich die Dynamik einer Gruppe.

Macht dies ein Online-Seminar anstrengender für den Referenten?

Dr. Hammächer: Die Beteiligung der Teilnehmer ist im Vergleich zu einem Präsenzkurs nach meinen Erfahrungen doch etwas geringer. Natürlich kommen auch im Online-Seminar Fragen und Diskussionsbeiträge, aber man hat schon den Eindruck, dass die Rahmen- bedingungen eines Web-Seminars die Spontaneität mindern. Eine Gruppe, der man unmittelbar gegenübersitzt, kann einen Referenten durch ihre Resonanz tragen, was den Vortrag leichter macht. Reaktionen der Gruppe – etwa auf einen Witz oder eine nicht ganz ernst gemeinte Bemerkung – kommen unmittelbar. Im Online-Kurs ist das nicht so, da die Mikrophone während des Vortrags ausgeschaltet sein sollten, um Störgeräusche zu eliminieren. Darum monologisiert man als Referent eher und das macht es anstrengender. Diese Erfahrung haben auch andere Referenten gemacht. Aber ich denke, dass sowohl Referenten als auch unsere Teilnehmer lernen, mit wachsender Erfahrung mit dieser Kursform immer besser umzugehen.

Was hat Sie positiv überrascht?

Dr. Hammächer: Ich gebe zu, dass ich ziemlich skeptisch war. Schließlich ist ein Curriculum-Modul sehr umfangreich, es läuft über zwei Tage und ist nicht nach einer Stunde vorbei. Ich habe mir etwa vorgestellt, dass die Beteiligung geringer sein könnte als sie dann tatsächlich war. Ich habe mir auch vorgestellt, dass die Kolleginnen und Kollegen bei diesem Kurs vermutlich Probleme haben, über diese lange Zeit aufmerksam zu bleiben, was sicherlich nicht einfach ist. Umso größer war meine Freude, wenn man sieht und hört, dass die Gruppe wirklich begeistert und über diesen langen Zeitraum voll bei der Sache war. Es gab sogar den Wunsch die Pausen zu verkürzen, was ich nicht erwartet hätte.

Wie umfangreich mussten Sie Ihre Präsentation verändern?

Dr. Hammächer: Ich habe die Präsentation etwas verändert, indem ich mehr OP-Sequenzen gezeigt habe, um die fehlende Live-Op zu kompensieren. Die fehlenden praktischen Übungen habe ich durch zusätzliche Fotodokumentationen der einzelnen Schritte und intensive Erklärungen soweit möglich ausgeglichen.

Wie gehen Sie an Ihr nächstes Web-Seminar heran?

Dr. Hammächer: Ganz sicherlich etwas lockerer und mit dem Wissen, dass wir hier alle noch dazulernen werden, wie wir mit solchen Webkonferenz-Tools in Kombination mit digitalen Lerninhalten besser umgehen und diese effektiv einsetzen können. Schließlich hat es durchaus Vorteile, wenn man als Teilnehmer Reiseaufwand und Kosten sparen und ein Seminar oder bestimmte Passagen nochmals in Ruhe ansehen kann.

Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V.

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