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Warum die Implantatoberfläche auf jeder Ebene eine wichtige Rolle für Patienten spielt

Wie rau ist rau?

13.12.2019

© Nobel Biocare
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Implantat- und Abutmentoberflächen spielen eine Schlüsselrolle für den kurz- und langfristigen Behandlungserfolg. Sie stellen die Schnittstelle zwischen lebendem Gewebe und unbelebter Materie dar – da, wo Biologie und Chemie aufeinandertreffen. Um die Weichgewebsanlagerung zu ermöglichen, muss eine Oberfläche die Biologie des Menschen berücksichtigen. Denn nur so wird gewährleistet, dass der darunterliegende Knochen geschützt und die für die Implantologie erforderliche Osseointegration erzielt wird.

Jeder Implantathersteller, der die Wahrscheinlichkeit der Osseointegration maximieren möchte, sollte auf die Rauheit, chemische Zusammensetzung und Topografie der Oberfläche achten [1].

Doch warum sind diese Faktoren so wichtig? Zusammengenommen können diese Oberflächeneigenschaften zu Folgendem beitragen:

  • einer kurzen Heilungsphase,
  • einer schnellen Osseointegration und schließlich
  • einer langfristigen Implantatüberlebensrate [2,3].

  • Abb. 1: Für die Anodisierung wird Titan in eine Elektrolytflüssigkeit getaucht.

  • Abb. 1: Für die Anodisierung wird Titan in eine Elektrolytflüssigkeit getaucht.
    © Nobel Biocare
Bei Nobel Biocare nutzen wir Anodisierung als Technologie der Wahl, einen Prozess, auf den wir bereits seit Jahrzehnten vertrauen. Mithilfe dieses elektrochemischen Prozesses erhöhen wir die Dicke der Titanoxidschicht, ändern die Topografie und Chemie der Oberfläche und stellen damit die benötigte Gewebeintegration der Oberfläche sicher (Abb. 1).

Mehr als Rauheit

In Artikeln über die Oberfläche von Zahnimplantaten wird das Thema Rauheit meist umfassend behandelt. Doch wichtige Oberflächeneigenschaften gehen weit über Rauheit hinaus – auf makroskopischer, mikroskopischer und nanoskopischer Ebene.

Makrooberfläche

  • Abb. 2: Der sich erweiternde, wurzelförmige Implantatkörper von NobelActive sorgt für eine stetige Verdichtung des Knochens, während die apikalen Bohrschneiden eine kleinere Osteotomie ermöglichen.

  • Abb. 2: Der sich erweiternde, wurzelförmige Implantatkörper von NobelActive sorgt für eine stetige Verdichtung des Knochens, während die apikalen Bohrschneiden eine kleinere Osteotomie ermöglichen.
    © Nobel Biocare
Das Design des Implantatgewindes ist entscheidend für die Aufrechterhaltung einer hohen Primärstabilität. Studien haben gezeigt, dass ein optimales Implantatgewindedesign eine hohe Stabilität und einen festeren Sitz des Gewindes ohne unnötige Knochenbelastung gewährleistet [4]. Der wurzelförmige Implantatkörper von NobelActive sorgt beispielsweise für eine stetige Verdichtung des Knochens und die apikalen Bohrschneiden ermöglichen eine kleinere Osteotomie (Abb. 2).

Mikrooberfläche Wichtig für den Erfolg eines Implantats ist es, seine Oberfläche durch eine Erhöhung der Porosität zu vergrößern [5]. Dies kann

  • die Osseokonduktivität verbessern,
  • zu einer schnellen Anlagerung des sich neu bildenden Knochens führen und
  • eine starke Verbindung zwischen Implantat und Knochen fördern.

Die Porosität der anodisierten, mäßig rauen Oberfläche von Nobel Biocare sorgt dafür, dass sich schnell neuer Knochen bildet, und bietet eine stärkere Knochenverankerung im Vergleich zu maschinierten Oberflächen [6,7].

  • Abb. 3: Die anodisierte Oberfläche von Nobel Biocare ist osseokonduktiv, und neuer Knochen bildet sich schnell und unmittelbar auf und entlang der Implantatoberfläche.

  • Abb. 3: Die anodisierte Oberfläche von Nobel Biocare ist osseokonduktiv, und neuer Knochen bildet sich schnell und unmittelbar auf und entlang der Implantatoberfläche.
    © Nobel Biocare
So hat eine aktuelle systematische Studie ergeben, dass Implantate mit einer anodisierten Oberfläche verglichen mit anderen Oberflächenarten, wie sandgestrahlte oder maschinierte Oberflächen, nach mehr als 10 Jahren Belastung die besten Überlebensraten aufweisen [5] (Abb. 3).

Nanooberfläche

Der Nanostruktur einer Oberfläche (Struktur mittlerer Größe zwischen molekularen und mikroskopischen Strukturen) kommt bei der Oberflächenänderung eine immer wichtigere Bedeutung zu. Nach heutiger Meinung beeinflusst die Nanotopografie die Zell-Implantat-Interaktion auf Zell- und Proteinebene [8].

Knochen- und Weichgewebsanlagerung: die Oberfläche spielt auf jeder Ebene eine wichtige Rolle

Die Osseointegration kann als zentrale Grundlage der Implantatbehandlung betrachtet werden. Doch wir sollten die Wichtigkeit der Weichgewebsanlagerung für das Abutment nicht unterschätzen.

Warum? Die Weichgewebsanlagerung bildet eine Barriere für den darunterliegenden Knochen und verhindert so das Eindringen von Bakterien und eine damit einhergehende Gewebeentzündung. Darüber hinaus soll die Glätte einer Abutmentoberfläche eine Minimierung der Plaqueretention ermöglichen und die mechanische Reinigung erleichtern [9-11].

  • Abb. 4: Eine Abutmentoberfläche, die im Vergleich zur anodisierten Implantatoberfläche verhältnismäßig glatt ist.

  • Abb. 4: Eine Abutmentoberfläche, die im Vergleich zur anodisierten Implantatoberfläche verhältnismäßig glatt ist.
    © Nobel Biocare
Im Wesentlichen bildet die Weichgewebsanlagerung die Basis für eine langfristige Weichgewebsgesundheit und dauerhafte Implantatstabilität [12] (Abb. 4).

Im Hinblick auf den Knochen dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass Struktur und Dichte des Kieferknochens nicht einheitlich sind. Der Knochen verändert sich vom dichten kortikalen Knochen in den spongiösen, porösen und stark vaskulären Knochen. Was die verschiedenen Gewebestrukturen angeht, sollte die Oberflächentechnologie der Zukunft den Anforderungen dieser Gewebeübergänge mit Übergängen der Oberflächeneigenschaften optimal entsprechen.

Was bedeutet die Oberfläche für Ihre Patienten?

Letztlich hat die Verwendung der richtigen Implantat- und Abutmentoberflächen zahlreiche Vorteile für Ihre Patienten. Eine mäßig angeraute, anodisierte Implantatoberfläche bietet im Vergleich zu einer maschinierten Oberfläche Folgendes:

  • Primärstabilität, die für Sofortbelastungsprotokolle erforderlich ist [5],
  • Förderung der Osseointegration und
  • langfristiger Erhalt des marginalen Knochenniveaus [13].

Hinsichtlich der Abutmentoberfläche besteht Evidenz, dass eine glatte Abutmentoberfläche zu einer geringeren Plaquebildung beiträgt [10-12]. Darüber hinaus bildet die Anlagerung des Weichgewebes eine biologische Barriere, die den darunterliegenden Knochen schützt und für eine langfristige Gesunderhaltung und Stabilisierung des Weichgewebes sorgt.

Wenn es um Implantatsystemoberflächen geht, lässt sich abschließend sagen, dass raue und glatte Oberflächen aufeinander abgestimmt sein müssen, um eine erfolgreiche Gewebeintegration und einen langfristigen Erfolg der Implantatversorgung zu erzielen.


Beiheft liefert Daten zu neuen Oberflächen

Für die Xealâ„¢ Abutmentoberfläche und die TiUltraâ„¢ Implantatoberfläche sind ab sofort vorliegende klinische Belege sowie klinische Daten in einem speziellen Beiheft des Journals „Clinical Implant Research Dentistry and Related Research“ (CIDRR) erhältlich. Zusammen bieten die Studien einen einzigartigen Einblick in die Entwicklung der neuen Oberflächen. Sämtliche Studien des CIDRR-Beihefts können auf www.nobelbiocare.com/surface heruntergeladen werden. Dort finden Behandler auch mehr Informationen über die klinischen Vorteile sowie die Verfügbarkeit von Xealâ„¢ und TiUltraâ„¢.  


Weitere Informationen:

Nobel Biocare Deutschland GmbH
Kranhaus Süd, 12. OG
Im Zollhafen 24 · 50678 Köln
info.germany(at)nobelbiocare.com · www.nobelbiocare.com


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