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Prof. Dr. Florian Beuer ist neuer DGI-Präsident

Erfolgreicher Deutscher Implantologentag als Hybridkongress

Der Name war Programm – unter dem Motto „Implantologie vernetzt“ wurde auf dem 35. Jahreskongress der DGI Ende November in Wiesbaden der Austausch über die Fachgrenzen von Zahnmedizin und Medizin gefördert. Der als hybride Veranstaltung durchgeführte Deutsche Implantologentag hat als interdisziplinärer Kongress zusammen mit Gast-Gesellschaften Weichen neu gestellt. Die Sichtweisen verschiedener Fachdisziplinen auf die Implantattherapie wurden analysiert und diskutiert.

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Im Rahmen des DGI-Kongresses fand auch die Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen statt. Die mit rund 8.500 Mitgliedern grösste wissenschaftliche Fachgesellschaft Europas auf diesem Gebiet wird in den nächsten drei Jahren von Prof. Dr. Florian Beuer MME, Berlin geführt, der als Vizepräsident ohne erneute Wahl das Präsidentenamt übernahm.

Der Kongresspräsident und nun für drei Jahre amtierende DGI-Präsident Prof. Dr. Florian Beuer. DGI
Der Kongresspräsident und nun für drei Jahre amtierende DGI-Präsident Prof. Dr. Florian Beuer.
Die DGI-Lounge inmitten der Implant Expo war der perfekte Ort für Kollegengespräche. DGI
Die DGI-Lounge inmitten der Implant Expo war der perfekte Ort für Kollegengespräche.

Prof. Beuer, Direktor der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre an der Charité Universitätsmedizin: „Mein Ziel ist es, die Implantatchirurgie und Implantatprothetik stärker miteinander zu vernetzen.“ Er sehe sich als Integrationsfigur und wolle auch die ZahntechnikerInnen stärker einbeziehen. Es gelte, alle Player im implantologischen Team zusammenzubringen. Intensivieren will er auch die Kooperationen mit anderen Fachgesellschaften und Institutionen auf der nationalen und internationalen Ebene.

Sein Vorgänger im Amt, Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, gehört als Past-Präsident dem Vorstand weiterhin an. Vizepräsident – und damit designierter Präsident der DGI – ist Dr. Christian Hammächer, niedergelassen in Aachen. Er war seit 2018 Fortbildungsreferent der Gesellschaft. Die Pressesprecherin Dr. Dr. Anette Strunz (Berlin) wurde im Amt bestätigt. Neuer Fortbildungsreferent ist Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas (Mainz). Er hatte zuvor sechs Jahre das Amt des Schriftführers im Vorstand inne. Neu im Vorstand ist Prof. Dr. Stefan Wolfart (Aachen). Er wurde zum Schriftführer gewählt.

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Ebenfalls neu im Vorstand ist der Schatzmeister PD Dr. Dr. Eik Schiegnitz (Mainz). Er ist auch der Leitlinien-Koordinator der DGI. Den Deutschen Implantologentag veranstalte die DGI gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie (DGOI) und der DGI-Nachwuchs-Organisation Next Generation, die jeweils einen Co-Präsidenten stellten: DGOI-Präsident Prof. Dr. Daniel Grubeanu (Trier) und PD Dr. Samir Abou-Ayash (Bern) als Sprecher der Next Generation der DGI.

Weitere (zahn-)medizinische Fachgesellschaften brachten als Gast-Gesellschaften ihre jeweilige Expertise ein: Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO), die Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien (DG Pro), die Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Zahnmedizin (DGÄZ) und die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Für die US-amerikanische Perspektive sorgte die Academy of Osseointegration.

Die Tischdemonstrationen, hier mit Dr. Frank Zastrow, waren erneut ein Publikumsmagnet. DGI
Die Tischdemonstrationen, hier mit Dr. Frank Zastrow, waren erneut ein Publikumsmagnet.
Prof. Dr. Bilal Al-Nawas (links) und Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz im Mainpodium. DGI
Prof. Dr. Bilal Al-Nawas (links) und Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz im Mainpodium.

Mehr Implantationen – mehr Risikopatienten 

Die Möglichkeiten der modernen Implantologie und schwindende Kontraindikationen sind ein Grund für steigende Implantationszahlen. Schätzungen gehen von etwa 1,3 Millionen inserierten Implantaten jährlich aus. Doch der demographische Wandel, die Epidemiologie chronischer Krankheiten und komplexe medizinische Therapien sorgen dafür, dass Behandelnde immer häufiger mit Risikopatienten konfrontiert sind. „Etwa ein Drittel der Patienten über 25 Jahre, die in zahnärztlicher Behandlung sind, tragen Risikofaktoren“, rechnet Prof. Grötz vor.

Kooperation zwischen Medizin und Zahnmedizin

Implantologie bedeutet mehr als zu augmentieren, denn es reiche heute nicht mehr aus, komplexe Augmentationen zu beherrschen, so Prof. Grötz weiter. Vielmehr gelte es, den Patienten als Ganzes zu sehen mit allen Faktoren, die seinen Gesundheitszustand ausmachen. Aufgrund ihrer medizinischen Vorgeschichte erfordern die meisten PatientInnen die Sichtweise verschiedener Disziplinen, die zusammenarbeiten müssen. „Nur dann können vorbelastete oder vorerkrankte Patientinnen und Patienten erfolgreich behandelt werden“, ist Prof. Grötz überzeugt.

„Wir müssen fragen, welche Auswirkung eine Implantatversorgung auf den ganzen Organismus hat”, betont PD Dr. Samir Abou-Ayash. Mehr Kooperation zwischen Medizin und Zahnmedizin war das erklärte Ziel des ersten Deutschen Implantologentages. „Es gilt, Gemeinsamkeiten deutlich zu machen und ein klares Signal für die Zukunft zu senden“, betont Prof. Al-Nawas. „Es ist an der Zeit, die Kooperation sowohl innerhalb der ZMK-Heilkunde, als auch interdisziplinär mit anderen medizinischen Fachrichtungen voranzubringen“, so das Credo von Prof. Grötz. „Zahnmedizin ist ein Teil der Medizin.”

Kongresspräsident Dr. Christian Hammächer ist der neue Vize-Präsident der DGI. DGI
Kongresspräsident Dr. Christian Hammächer ist der neue Vize-Präsident der DGI.

Der demographische Wandel

Eine weitere komplexe Herausforderung ist der demographische Wandel. „Die Patientinnen und Patienten werden älter, haben auch im höheren Alter noch mehr Zähne, aber auch mehr Krankheiten”, sagt Prof. Al-Nawas, „und ich denke, sie haben auch einen Anspruch auf weniger belastende Therapien.” Dafür sind für PD Dr. Abou-Ayash minimal-invasive chirurgische Konzepte wichtig.

Ein vielschichtiges Programm

Diese verschiedenen Herausforderungen spiegelten sich auch im Programm des Deutschen Implantologentages wider. So waren Themen wie Bakteriämie und Endokarditis erstmals auf dem Programm. Weiter ging es um Materialien, Unverträglichkeiten und immunologische Aspekte, smarte Implantate und mehr.

Einladung zum DGI-Kongress 2022

Nach dem Kongress ist vor dem Kongress. Diese Regel gilt auch für die DGI. Die Tagung 2022 findet wieder in Hamburg statt. Die Kongresspräsidenten Prof. Dr. Florian Beuer und Dr. Christian Hammächer freuen sich auf den Kongress unter dem Motto „Die Biologie als Kompass für die Implantologie“.

Quelle:
www.dgi-kongress.de

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