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Digitalisierung

Kein Metall mehr im Mund – Keramik ist auf dem Vormarsch

Neben der Digitalisierung ist die Implantologie mit Keramikimplantaten derzeit einer der am schnellsten wachsenden und innovativsten Bereiche in der Zahnmedizin. Intensive Forschung und Weiterentwicklung besonders der Bereiche Materialeigenschaften, Oberflächengestaltung und restaurative Versorgung haben dazu geführt, dass sich Implantate aus Zirkonoxid in Ergänzung zu Titanimplantaten zu einem ernst zu nehmenden Faktor in der zahnärztlichen Implantologie entwickelt haben. Dentalpoint mit der Marke Zeramex gilt als Pionier der „weissen Implantate“.

Philip Bolleter und Adrian Hunn geben im Interview Auskunft darüber, worauf es bei Keramikimplantaten ankommt und wie die Zukunft in Sachen prothetische Versorgung in Zusammenhang mit der Digitalisierung aussehen wird. Zeramex
Philip Bolleter und Adrian Hunn geben im Interview Auskunft darüber, worauf es bei Keramikimplantaten ankommt und wie die Zukunft in Sachen prothetische Versorgung in Zusammenhang mit der Digitalisierung aussehen wird.
Philip Bolleter und Adrian Hunn geben im Interview Auskunft darüber, worauf es bei Keramikimplantaten ankommt und wie die Zukunft in Sachen prothetische Versorgung in Zusammenhang mit der Digitalisierung aussehen wird.

DI: Herr Hunn, welche Eindrücke haben Sie von der IDS 2019 mitgenommen?

Adrian Hunn ist seit 2018 bei Zeramex. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung und zuständig für Marketing & Sales. Er verfügt über eine langjährige internationale Erfahrung in leitenden Positionen im Bereich Marketing und Vertrieb. Zeramex
Adrian Hunn ist seit 2018 bei Zeramex. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung und zuständig für Marketing & Sales. Er verfügt über eine langjährige internationale Erfahrung in leitenden Positionen im Bereich Marketing und Vertrieb.

Adrian Hunn: Zwei Kernthemen und Trends stehen klar im Mittelpunkt aller Anbieter auf dem Markt: Die Digitalisierung und neue Materialien. Verschiedenste Anbieter sind auf den Zug mit Keramikimplantaten aufgesprungen und haben mindestens ein Keramikimplantat ins Portfolio aufgenommen. Das freut uns natürlich sehr! Es bestätigt uns in unserem Tun und unterstreicht, dass wir auf dem richtigen Weg sind und in welche Richtung der Trend geht. Zeramex spielt naturgemäss bei den Materialien mit. Wir haben uns von Anfang an auf Implantate aus Keramik fokussiert und fühlen uns darin bestärkt. Nimmt man die neue Generation der Keramikimplantate unter die Lupe, gilt Zeramex als Pionier in der Branche. Das zweite grosse Thema ist natürlich die Digitalisierung und da werden wir die Lücke nicht nur schliessen, sondern mit unseren Produkterweiterungen und Neuheiten in 2019 ganz vorne mitspielen.

DI: Bevor wir über die Möglichkeiten der Zeramex-Systeme sprechen, was unterscheidet Zeramex von den anderen Keramikimplantatherstellern?

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Philip Bolleter fungierte in den Gründungsjahren von Dentalpoint als Leiter der Forschung & Entwicklung und ist heute Leiter der Abteilung Technik und Produktion. Er ist der intelligente Kopf hinter der Entwicklung der führenden innovativen Technologie von Zeramex. Zeramex
Philip Bolleter fungierte in den Gründungsjahren von Dentalpoint als Leiter der Forschung & Entwicklung und ist heute Leiter der Abteilung Technik und Produktion. Er ist der intelligente Kopf hinter der Entwicklung der führenden innovativen Technologie von Zeramex.

Philip Bolleter: In erster Linie unterscheidet uns, dass wir mittlerweile 12 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Bearbeitung von Keramikimplantaten haben. Dentalpoint hat sich der Keramik und den metallfreien Systemen verschrieben und macht seither nichts anderes. Im Unterschied zu anderen verwenden wir für die Herstellung des Zeramex Implantates nur ausgesintertes und gehipptes ATZ-Zirkondioxid. Mit dem eigens entwickelten Herstellungsverfahren ist es uns möglich, die höchsten Festigkeitswerte und die erforderliche Präzision zu garantieren. Durch die Einführung der metallfreien, karbonfaserverstärkten Verbindungsschraube VICARBO® im Jahr 2014 konnten wir eine stabile und keramikgerechte Innenverbindung am Markt etablieren. Diese Entwicklungen und die langjährige Erfahrung unterscheiden uns von anderen Keramikimplantatsystemen. Ohne einen Titanhintergrund konnten wir uns völlig frei und ohne systembedingte Einschränkungen an die Entwicklung eines Keramikimplantates machen und so die Materialeigenschaften optimal ausnützen und umsetzen. Man kann es ein wenig mit der amerikanischen Automarke Tesla vergleichen. Tesla revolutioniert den Markt für Elektroautos. Auch sie haben nie etwas anderes gemacht und gingen unbeeinflusst an die Entwicklung der Sache ran. Der Erfolg gibt uns hoffentlich recht.

DI: Werden Implantate aus Keramik diejenigen aus Titan verdrängen?

Adrian Hunn: Obwohl ich mir das natürlich wünschen würde, glaube ich das nicht. Was wir aber definitiv sehen, ist eine massiv steigende Nachfrage nach metallfreien Implantaten vor allem von Seiten der Patienten. Immer mehr Patienten wollen natürliche und gut verträgliche Produkte und fragen bei ihrem Zahnarzt nach Alternativen zu Titan. Das übt natürlich Druck aus auf die Behandler und bringt diese in die Situation, Implantate sowohl aus Titan als auch aus Keramik anzubieten. Wenn Behandler ihre Patienten also nicht verlieren wollen, werden sie an Keramikimplantaten nicht vorbeikommen. Gemäss Marktstudien beträgt der Marktanteil von Keramikimplantaten heute etwa 3-5%. Bis zum Jahr 2022 soll der Anteil bis auf 24 % ansteigen. Für uns heißt das, dass in einem so wachsenden Markt noch überdurchschnittliches Wachstum mit Keramikimplantaten möglich ist. Obwohl eine Verdrängung der Titanimplantate durch jene aus Keramik in naher Zukunft doch eher unwahrscheinlich ist, stimmt uns das natürlich positiv.

DI: Hören Sie noch oft, dass Implantate aus Keramik brechen?

Adrian Hunn: Zum Glück immer weniger. Es wird in vereinzelten Fällen noch auf die Tübinger Implantate verwiesen, aber solche Aussagen schwinden und werden weniger. Die meisten oder eigentlich fast alle Zahnärzte sind sehr gut informiert. Diverse Gespräche mit Professoren von verschiedenen Universitäten in Deutschland und der Schweiz bekräftigen mich, dass es keine Fragezeichen mehr gibt, ob unsere Implantate brechen oder nicht einheilen. Wir haben die gleichen Osseointegrationsquoten wie führende Titanimplantate. Osseointegration ist kein Thema mehr. Diese Entwicklungsphase bezüglich Einheilung der Zeramex Implantate ist abgeschlossen. Aus diesem Grund haben wir unser Augenmerk und den Fokus auf die Prothetik gelegt und warten mit Fortschritten auf. Wir werden in diesem Jahr noch die eine oder andere Neuheit präsentieren dürfen.

DI: Kann jeder Patient, der Zahnersatz benötigt, mit Zeramex versorgt werden? Was ist mit den Systemen von Zeramex alles möglich?

Philip Bolleter: Grundsätzlich ist mit Zeramex jede konventionelle Einzelzahn- oder Brücken-Versorgung möglich. Natürlich gibt es neben den gängigen Kontraindikationen auf der Patientenseite auch gewisse Indikationseinschränkungen für reduzierte Durchmesser oder für spezielle Abutments. Generell steht den Behandlern aber jede Möglichkeit offen. Bald werden auch die neuen verschraubbaren LOCATOR® lanciert, die dann auch die metallfreie Hybridversorgung für den zahnlosen Kiefer ermöglichen werden.

DI: Was für Fortschritte – im speziellen von digitalen Abläufen – dürfen wir von Zeramex in 2019 erwarten? Auf welche Neuheiten darf sich die Branche freuen?

Philip Bolleter: Die größten Neuerungen passieren sicher auf der digitalen Seite, wo wir die volle Integration des Digital Workflows einführen werden. Seit März steht der Workflow für die digitale Abformung mittels Intraoralscanner des neueren Systems Zeramex XT bereits zur Verfügung. Die CAD Bibliotheken für exocad und 3shape sind verfügbar und können eingesetzt werden. Im Verlauf des Jahres soll auch die Fertigung von voll individualisierten Abutments oder monolithischen Kronen aus Zirkondioxid verfügbar sein. Zur optimalen Unterstützung der Behandler, Zahntechniker und Labors bei der digitalen Versorgung hat Zeramex die neue Abteilung «Zeramex Digital Solutions» gegründet, welche in den nächsten Monaten den Betrieb aufnehmen wird. Es handelt sich dabei, wie der Name schon sagt, um ein Servicecenter für digitale Lösungen. Es wird dem Zahntechniker zum Beispiel ein umfassendes Servicepaket bereitgestellt, bei dem er Daten einsenden kann und innerhalb kurzer Bearbeitungszeit eine fertige Versorgung geliefert bekommt. Natürlich steht das Servicecenter per Hotline und E-Mail den Behandlern auch beratend zur Seite. Die Zukunft wird immer digitaler und da wollen wir unseren Kunden Ende des Jahres das volle Paket anbieten können. Sonstige Neuerungen sind zum einen, wie schon erwähnt, die neuen metallfreien LOCATOR®. Zusätzlich wird im Verlaufe des Herbstes ein reduzierter Durchmesser für das Zeramex XT System eingeführt werden. Es sind aber noch weitere Neuheiten und Überraschungen in der Pipeline, doch die lassen wir vorerst noch verhüllt. Da darf sich die Branche aber jetzt schon freuen.

Adrian Hunn: Ich darf noch hinzufügen, dass in Zusammenhang mit den vielen Neuheiten in diesem Jahr, bestehend auf dem bisherigen, noch ein neuer Markenauftritt folgen wird. So werden wir Ende des Jahres auf der geplanten Roadshow unsere Neuheiten auch in einem etwas frischeren Look präsentieren dürfen. Da freue ich mich schon drauf!

DI: Was würden Sie Behandlern raten, die sich unsicher mit Keramikimplantaten fühlen?

Adrian Hunn: Ich würde Ihnen raten, sich bei Kollegen umzuhören, was für Erfahrungen diese gemacht haben und welches System sie empfehlen. So werden oft gleich wichtige und interessante Erfahrungswerte ausgetauscht. Da taucht, so hoffen wir, dann immer wieder der Name Zeramex auf. Es besteht natürlich auch immer die Möglichkeit sich direkt an uns zu wenden, um zum Beispiel eine unverbindliche Probe-OP zu vereinbaren. Unsere langjährigen Fachberater stehen den Anwendern in Sachen Beratung zur Seite und betreuen diese bei Bedarf auch bei der OP. Für viele Anwender ist dies der angenehmste und einfachste Start in die metallfreie Implantologie. Jeder Mitarbeiter in unserer Firma denkt in Keramik und kann dementsprechend professionelle Hilfestellung geben und viele Fragen beantworten.

DI: Danke für das Gespräch und viel Erfolg.

Locator® ist eine eingetragene Marke der Firma Zest Anchors, Inc., USA.

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