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Anwenderfreundliche Lösung für die häusliche Interdentalraumreinigung

Sonicare AirFloss – eine sinnvolle und anwenderfreundliche Lösung für die häusliche Reinigung des Zahnzwischenraumes.
Sonicare AirFloss – eine sinnvolle und anwenderfreundliche Lösung für die häusliche Reinigung des Zahnzwischenraumes.

Die optimale Reinigung von Approximalräumen gilt als Basismaßnahme, um Demineralisation und Parodontitis vorzubeugen. Als Alternative zur herkömmlichen Zahnseide, die viele Patienten nicht gerne verwenden, hat Philips Sonicare Anfang des Jahres Sonicare AirFloss vorgestellt. Sylvia Fresmann, die Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Dentalhygienikerinnen (DGDH), hat damit bereits vielversprechende Erfahrungen gesammelt.

Sonicare AirFloss ist eine neue Möglichkeit der Approximalraumreinigung. Die neue Microburst- Technologie sprüht einen Hochdruckstrahl aus Luft und winzigen Wassertropfen tief in die Zahnzwischenräume und ermöglicht so eine angenehme und gleichzeitig gründliche Reinigung des Approximalraums. Erste Rückmeldungen belegen, dass der Gebrauch im Vergleich zur Zahnseide als deutlich einfacher empfunden wird und sicher für Patienten interessant ist, die bisher nie ihre Zahnzwischenräume gereinigt haben.

Approximalraumreinigung ist generell wichtig – hier beginnt die parodontale Infektion. Mit AirFloss steht nun ein Gerät zur Verfügung, das es vor allem auch älteren Patienten mit motorischen Schwierigkeiten ermöglicht, ihre Zahnzwischenräume einfach reinigen zu können. Aber auch Kinder sollten so früh wie möglich an die Zahnzwischenraumreinigung herangeführt werden.

Aus der Praxis für die Praxis Sylvia Fresmann empfiehlt ihren PA- und Implantatpatienten zunächst erst einmal die Schallzahnbürste. Es ist es besonders wichtig, dass der Biofi lm schonend und effektiv entfernt wird. Aus ihren Erfahrungen als DH sind Sonicare Schallzahnbürsten auch für weniger motivierte Patienten geeignet und führen zu guten Ergebnissen.

  • Sonicare AirFloss entfernt Plaque mühelos.

  • Sonicare AirFloss entfernt Plaque mühelos.
Zur Approximalraumreinigung werden zunächst klassisch Interdentalraumbürstchen und Zahnseide – je nach Größe des Interdentalraums - empfohlen. Das setzt jedoch eine hohe Bereitschaft zur Mitarbeit des Patienten voraus – bei einigen dieser Patienten, ausgesprochenen „Zahnseidenmuffeln“, wurde jetzt mit gutem Erfolg alternativ Sonicare AirFloss eingesetzt. Auf wenn das neue Gerät erst seit einigen Wochen zum Einsatz kommt - die ersten Rückmeldungen der Patienten sind durchaus positiv. Teilweise nutzen diese jetzt AirFloss 3 bis 4 Mal die Woche – Zahnseide wurde eher nur problembezogen angewendet, also nur wenn sichtbare Speisereste im Zwischenraum waren. Bei diesen Patienten ist die Mitarbeit viel besser geworden. Diese Patienten bestätigen auch, dass die Anwendung viel einfacher ist als Zahnseide. Die Funktionsweise ist selbsterklärend: Der Startknopf ist so einfach wie ein Mausklick, die Düse gleitet am Zahnfleischrand entlang, bis die Spitze im Zahnzwischenraum positioniert ist. Durch die Form der Düse kann das Gerät nicht falsch angesetzt werden – eine negative Wirkung, so wie bei Mundduschen häufig zu sehen, ist daher ausgeschlossen. Unterstützend kann eine Mundspülung hinzu gegeben werden. Zur chemischen Unterstützung kann auch eine CHXLösung verwendet werden – je nach Indikation in unterschiedlicher Konzentration und mit unterschiedlicher Anwendungsdauer. Damit kann in bestimmten Behandlungsphasen die Plaqueanheftung behindert und die Heilung chemisch unterstützt werden. Wichtig hierbei ist, dass möglichst Produkte verwendet werden, die eine Braunfärbung der Zähne durch CHX geringer halten, da sonst der Patient aus ästhetischen Gründen die empfohlene Therapie unterbrechen könnte.

Individuelle Prophylaxeberatung

Da Zahnseide und Interdentalraumbürsten in der Anwendung nicht ganz einfach sind, muss mit dem Patient intensiv trainiert werden. Mit einer speziellen Sonde (IAP-Sonde) wird der Interdentalraum ausgemessen und anschließend das optimale Hilfsmittel empfohlen. Zahnseide wird hauptsächlich für die Frontbereiche empfohlen und für den Seitenzahnbereich Interdentalraumbürsten in 2 bis 3 unterschiedlichen Größen. Dem Stiefkind, der Zahnzwischenraumreinigung, wird mit einer Reihe von motivierenden Maßnahmen und Übungs-/bzw. Trainingseinheiten begegnet. Das Trainieren der Techniken mit den Patienten ist zwar erfolgreich, jedoch auch sehr zeitintensiv. In der Praxis arbeitet Sylvia Fresmann in diesem Zusammenhang nach dem iTOP-Konzept nach Sedelmayer („individuell Trainierte Oral-Prophylaxe). Es wurden gute Erfolge mit dem Konzept erzielt, jedoch sind nicht alle Patienten bereit, so viel Zeit in ihre Mundgesundheit zu investieren. Als Alternative wird Sonicare AirFloss empfohlen.

Die Patienten erhalten einen Patientenausdruck aus dem Paro- Status.de-System (www.paroStatus.de), auf dem, zusammen mit den aktuellen Befunden und der Risikoeinschätzung, auch ein so genannter „Mundhygienefahrplan“ mit speziellen Empfehlungen zu individuellen Mundhygienehilfsmitteln enthalten ist. Folgt der Patient der Empfehlung, diesen Ausdruck im Bad neben bzw. vor den Spiegel aufzustellen, wird er permanent und dezent an seine „oralen Problemzonen“ erinnert. Alles was dazu führt, dass der Patient die Empfehlung umsetzt und dadurch Plaque und Blutung in Grenzen hält – führt zu einem Mehr an Mundgesundheit. Dadurch wird auch ein wichtiger Beitrag zur Allgemeingesundheit geleistet, denn Parodontitis ist ein multifaktorielles Geschehen, das in einem empfindlichen Gleichgewicht steht. Man kann dies durchaus mit einem “Parodontalen Frieden oder nur einem Waffenstillstand“ vergleichen – abhängig ist dies in großem Maße von der Recallfrequenz und Mitarbeit des Patienten!

 

Näheres zum Autor des Fachbeitrages: Sylvia Fresmann

Bilder soweit nicht anders deklariert: Sylvia Fresmann