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Höchste Präzision für digitale Implantatabformungen

22.02.2015

Digitale Implantatabformung erstellt mit dem 3M True Definition Scanner.
Digitale Implantatabformung erstellt mit dem 3M True Definition Scanner.

Ob Einzelzahn- oder Ganzkieferversorgung, die Genauigkeit der Abformung sollte absolut eine Abweichung von maximal 50 ?m aufweisen, um präzise passende Prothetik fertigen zu können. Für eine Krone mit einem Durchmesser von circa 5 mm ist demnach eine Abformung mit einer Genauigkeit von 1 % erforderlich, für Ganzkiefer-Suprakonstruktionen jedoch von 0,1 %.

  • Abb. 1: 3M True Definition Scanner – prädestiniert für Implantatabformungen.

  • Abb. 1: 3M True Definition Scanner – prädestiniert für Implantatabformungen.
Im Herbst 2014 wurde in Deutschland der neue Intraoralscanner 3M True Definition Scanner eingeführt (Abb. 1). Schon jetzt ist er für einen breiten Anwendungsbereich freigegeben. Dieser reicht von Inlays, Onays, Veneers, Kronen und bis zu 8-gliedrigen Brücken über Implantatabutments und Schienen bis hin zu digitalen Set-ups und physischen (Planungs-)Modellen für die Kieferorthopädie.

Workflow

Der Basis-Workflow beginnt mit der Aufnahme des präparierten Bereichs, des Gegenkiefers und der Bisssituation in zentrischer Okklusion. An der systemzugehörigen Arbeitsstation wird der Auftrag einschließlich Angaben zur Art der Restauration, Material, Farbe usw. eingegeben. „Signiert“ wird mit einer jedem Zahnarzt zugewiesenen individuellen PIN-Nummer. Anschließend werden die Daten im 3M Connection Center gespeichert. Über diese Cloud-basierte Plattform erhält das Partnerlabor der Praxis für Design und Fertigung Zugriff auf den Datensatz des Intraoralscans.

Verbessertes Handling

Das kleine, leichte Handstück ist ergonomisch designed, liegt ähnlich einem Winkelstück in der Hand und erlaubt komfortables einhändiges Scannen aus verschiedenen Positionen. Die mit circa 2 x 1,5 cm besonders schmale und zudem leicht abgewinkelte Spitze vereinfacht den Zugang selbst zu distalen Flächen im Molarenbereich. Ist der Scanbereich vorbereitet, dauert die Aufnahme eines kompletten Kiefers für den geübten Anwender nur 60 Sekunden. Das alles macht den Scanprozess nicht nur für den Anwender, sondern auch für den Patienten angenehmer.

Kontrolle

Am Touchscreen der Arbeitsstation können die digitalen Abformungen in 20-facher Vergrößerung und mit hoher Detailgenauigkeit dargestellt werden. Davon profitiert sowohl die fachliche Beurteilung als auch die Kommunikation mit dem Patienten.

Flexibilität

Anwender haben die freie Wahl, die digitalen Abformdaten mit einem beliebigen System, das STL-Daten akzeptiert, oder über eine sogenannte Trusted Connection weiterverarbeiten zu lassen. Das eröffnet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten im Hinblick auf Design, Materialien und Produktion.

Für den offenen Workflow bietet das 3M Connection Center Zugriff auf unverschlüsselte STL-Daten, die sich z. B. für die Planung und Herstellung von Bohrschablonen mit DVT/CT-Daten verknüpfen lassen. Für die Bereitstellung der Trusted Connections, hinter denen jeweils eine umfassende technische und klinische Validierung steht, arbeitet 3M eng mit führenden Herstellern zusammen. So werden nahtlose Schnittstellen zu einer breiten Palette von Workflows für CAD/CAM, Implantologie und Kieferorthopädie geboten, die für vorhersehbare Ergebnisse und hohe Qualitätsstandards sorgen.

Eine Trusted Connection besteht u.a. zum BellaTek Encode-System von BIOMET 3i für die Herstellung individueller Abutments (Abb. 2 bis 6). Hierzu werden BIOMET 3i BellaTek Einheilabutments im Patientenmund eingesetzt und mit dem 3M True Definition Scanner digitalisiert.

  • Abb. 2: Eingesetzter Biomet 3i BellaTek Encode Gingivaformer.
  • Abb. 3: Auf Basis des Intraoralscans über die Trusted Connection zu Dreve gefertigtes SLA-Modell.
  • Abb. 2: Eingesetzter Biomet 3i BellaTek Encode Gingivaformer.
  • Abb. 3: Auf Basis des Intraoralscans über die Trusted Connection zu Dreve gefertigtes SLA-Modell.

  • Abb. 4: Computergestützt gefertigte Krone.
  • Abb. 5: Eingegliedertes BellaTek Abutment, das von BIOMET 3i in einem ebenfalls validierten Prozess hergestellt wurde.
  • Abb. 4: Computergestützt gefertigte Krone.
  • Abb. 5: Eingegliedertes BellaTek Abutment, das von BIOMET 3i in einem ebenfalls validierten Prozess hergestellt wurde.

  • Abb. 6: Definitiv eingesetzte Krone. (Bildquelle: Dr. Marcus Engelschalk)
  • Abb. 6: Definitiv eingesetzte Krone. (Bildquelle: Dr. Marcus Engelschalk)

Die Aufnahme liefert alle Informationen, die der BellaTek- Zahntechniker für die Konstruktion und Fertigung eines individuellen Abutments benötigt. Zeitgleich kann bereits ein SLA-Modell hergestellt und zusammen mit dem Abutment an das Labor geliefert werden. Auch Straumann CARES Prothetiklösungen sind über eine validierte Prozesskette erhältlich: Es wird einfach ein Scan mit den entsprechenden Scanbodies erstellt und das Partnerlabor kann in einem Schritt Abutments und die finale Versorgung designen und ordern. Die ebenfalls erhältlichen STL-Modelle sind auf das systemzugehörige Implantatanalog abgestimmt.

Genauigkeit

  • Abb. 7: Studienergebnisse des Akademischen Zentrums für Zahnheilkunde in Amsterdam zur Genauigkeit von Intraoralscannern [1]

  • Abb. 7: Studienergebnisse des Akademischen Zentrums für Zahnheilkunde in Amsterdam zur Genauigkeit von Intraoralscannern [1]
Der 3M True Definition Scanner arbeitet erwiesenermaßen genauer – und beständiger genau – als andere Systeme. Das belegen nicht nur die Studienergebnisse des Akademischen Zentrums für Zahnheilkunde in Amsterdam (Abb. 7) [1], sondern u. a. auch eine aktuelle Untersuchung der Universität Madrid [2].

Geprüft wurde hier unter Simulation klinischer Bedingungen die Genauigkeit und Wiederholgenauigkeit von sechs Intraoralscannern in Bezug auf Ganzkiefer-Implantatabformungen. Dazu wurde ein Meistermodell mit sechs Implantaten (27, 25, 22, 12, 15 und 17) sowie entsprechenden Scanbodies präpariert. Die Platzierung der Implantate erfolgte in verschiedenen Angulationen und Gingivatiefen. Die Aufnahmen wurden mit allen Intraoralscannern jeweils von zwei erfahrenen und zwei unerfahrenen Anwendern durchgeführt. Für die Auswertung wurden insgesamt sechs Distanzen gemessen und mit den Referenzdaten abgeglichen. Das schlechteste Ergebnis lag bei 197 ± 753 ?m. Der 3M True Definition Scanner zeigte mit -3 ± 30 ?m die geringste mittlere Abweichung. Das verspricht für den Praxisalltag eine vergleichsweise geringe Quote an Nachbesserungen bzw. Neuanfertigungen und kommt insbesondere den hohen Anforderungen an die Genauigkeit implantatgetragener Versorgungen zugute.

Fazit

Mit dem 3M True Definition Scanner ist eine anwenderorientierte Weiterentwicklung gelungen. Hardware und Software wurden so optimiert, dass der Intraoralscanner noch effizienter, einfacher sowie sicherer einsetzbar ist. Und die herausragende Präzision macht das System zur ersten Wahl speziell für implantologisch tätige Zahnärzte. Interessenten erhalten weitere Informationen bei 3M ESPE unter 08 00 / 27 53 773 oder können den 3M ESPE Messestand bei der IDS besuchen.