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Mini-Implantate: Was Patienten wissen wollen!

Prothesenträger wollen kraftvoll zubeißen, aber keine saftigen Preise zahlen (Bildquelle: m&k gmbh).
Prothesenträger wollen kraftvoll zubeißen, aber keine saftigen Preise zahlen (Bildquelle: m&k gmbh).

Nachdem in dem Beitrag „Große Akzeptanz für „kleine“ Implantate“ in der Ausgabe Mai (DENT IMPLANTOL 21, 3, 186 -187 (2017)) allgemeine Facts rund um durchmesserreduzierte bzw. Mini-Implantate erörtert wurden, möchte ich Ihnen nun eine Art Leitfaden für die Patientenkommunikation an die Hand geben.

Es ist äußerst wertvoll, wenn auch die Assistenz grundlegend über diese Thematik informiert ist. Sie ist für den Patienten i. d. R. der erste Ansprechpartner und kann quasi während der Vorbereitung des Patienten weiteres Interesse wecken und eine Basis für die Beratung durch den Zahnarzt legen. Die meiner Erfahrung nach häufigsten Fragen von Patienten werden im Folgenden aufgeführt und kurz beantwortet. Ich selbst arbeite seit zehn Jahren mit dem Trias®-Implantatsystem des deutschen Herstellers m&k (Kahla). Das System umfasst neben den regulären zweiteiligen Implantaten mit optionalem Gold-Dichtring und dem Trias® Interim die einteiligen Trias® Mini-ball und -post mit einem reduzierten Durchmesser von 2,0 und 2,5 mm sowie Trias® Mini 3,3 und 3,8. Die Implantatlängen liegen zwischen 6 mm und 14 mm, außerdem werden verschiedene Gingivahöhen angeboten. Die folgenden Ausführungen lassen sich natürlich beliebig auf Produkte der Mitbewerber übertragen.

Worin besteht der Unterschied zwischen Mini- und normalen Implantaten?

Im Vergleich zu herkömmlichen Zahnimplantaten haben die „Minis“ einen deutlich schmaleren Durchmesser. Und sie zählen zu den sog. einteiligen Implantaten, d. h. Verankerungs- und Aufbauteil sind in einem Stück miteinander verbunden.

Für wen eignen sich Mini-Implantate?

  • Mit Mini-Implantaten heißt es „Haftcreme adé!“ (Bildquelle: proDente e.V.).

  • Mit Mini-Implantaten heißt es „Haftcreme adé!“ (Bildquelle: proDente e.V.).
Sie empfehlen sich vor allem für Patienten, die sich einen festen, sicheren Sitz ihrer Voll- oder Teilprothese wünschen, die einen sehr dünnen, für größere Implantate ungeeigneten Kieferknochen haben, und Menschen, die eine umfangreiche Operation, z. B. wegen einer Allgemeinerkrankung oder aus Angst, nicht vertragen würden.

Inwiefern verbessern Mini-Implantate den Sitz von Prothesen?

Es werden meist vier bis sechs Mini-Implantate in den Kiefer eingesetzt und in eine neue oder die bereits vorhandene Prothese spezielle Verbindungselemente eingearbeitet. Diese rasten mit dem Verankerungsteil der Mini-Implantate ein, sodass ein fester Halt in allen Lebenslagen gewährleistet ist. Zur Reinigung lässt sich die Prothese einfach wieder herausklicken.

Was sind allgemein die Vorteile von Mini-Implantaten?

  • Gut und günstig – Mini-Implantate des deutschen Herstellers m&k (Bildquelle: m&k).

  • Gut und günstig – Mini-Implantate des deutschen Herstellers m&k (Bildquelle: m&k).
Dank der „Kleinen“ kann oft auf einen Knochenaufbau verzichtet werden und das Einsetzen erfolgt aufgrund des geringen Durchmessers gewebeschonend. Es entsteht nur eine relativ kleine Wunde, sodass i. d. R. keine starken Schwellungen oder Schmerzen zu erwarten sind. Mini- Implantate müssen nicht erst unbelastet einheilen, sondern erfüllen sofort nach dem durchschnittlich etwa zweistündigen Behandlungstermin (keine reine OP-Zeit, sondern inkl. Vorbereitung etc.) ihre Funktion. Außerdem kosten sie weniger als herkömmliche Implantate.

Warum sind Mini-Implantate billiger?

Zum einen lassen sich einteilige Implantate mit reduziertem Durchmesser kostengünstiger produzieren. Zum anderen sind die Aufbauteile konfektioniert und preiswert. Auch der operative Aufwand ist geringer. Und meist kann die bereits vorhandene Prothese weiter genutzt werden, indem die Halteelemente eingearbeitet werden. All diese Faktoren sorgen für deutlich günstigere Behandlungskosten insgesamt.

Die Hauptargumente

Vor allem für die Prothesenverankerung sind Mini-Implantate sehr gefragt. Dank des minimalinvasiven Vorgehens und der überschaubaren Kosten entscheiden sich viele Patienten dafür, die eine implantologische Behandlung bislang abgelehnt haben. Sind Mini-Implantate an sich schon günstig, punktet das System von m&k hier besonders: Sowohl Trias® Mini-ball und -post als auch Trias® Mini 3,3 und 3,8 kosten nur 76,- Euro. Für eine Kugelkopfversorgung beispielsweise auf zwei Trias® Mini-ball kommen 96,70 Euro Materialkosten hinzu, für z. B. eine Stegversorgung auf zwei Trias® Mini 3,3 oder 3,8 240,- Euro. Das schafft etwas mehr Spielraum für die übrigen Behandlungskosten. 

Näheres zum Autor des Fachbeitrages: Dr. Hans-Joachim Schulz

Bilder soweit nicht anders deklariert: Dr. Hans-Joachim Schulz