Was lange währt…

Als unsere oralchirurgische Praxis nach mehr als 20 Jahren das Instrumentenmanagement für Operationen komplett umstellte, musste diese Veränderung genau geplant werden. Neben organisatorischen Aspekten war zu berücksichtigen, dass die Aktualisierung je nach Praxisvolumen schnell eine fünfstellige Summe erreicht und daher gut überlegt sein will.
Nachdem die Neuerung das gesamte Team betraf, haben wir frühzeitig alle Mitarbeiter in den Veränderungsprozess eingebunden. So konnten wir wichtige praktische Hinweise aus dem Arbeitsalltag integrieren und den Beteiligten eine Wertschätzung ihrer Leistung vermitteln.
Ziel der Innovation war die Verbesserung diverser Prozesse zur TÜV-Zertifizierung unseres QM-Systems. Außerdem wollten wir die Hygienekette des OP-Instrumentariums durch den Wechsel von konventionellen Tray-Kassetten zu Waschtrays und Sterilcontainern optimieren. Im Fokus standen die dokumentierbare Sicherstellung der Sterilität, die Zeitersparnis durch perfektionierte Abläufe, die sichere Erfüllung der RKI-Anforderungen, die Schonung der Instrumente und natürlich der Schutz des Personals vor Verletzungen.
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Alle notwendigen Instrumente passen in die Trays.
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Die Instrumentierung ist direkt aus dem Tray möglich.
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Die einschichtige Instrumentenlagerung verbessert die Durchspülung.
Eigentlich hatten wir uns die Umstellung zunächst relativ unkompliziert vorgestellt, bekamen es aber dann schon in der Planungsphase mit einigen unerwarteten Problemen zu tun. Nach der ersten Bestellung eines Musterwaschtrays mit Sterilcontainer eines renommierten Herstellers wurden wir mit diversen Schwierigkeiten konfrontiert. So passten die benötigten Instrumente nicht oder nur schlecht in das Waschtray und mussten teilweise in drei Lagen übereinander platziert werden. Die mehrfache Schichtung produzierte deutliche Spülschatten und das Waschtray passte nur noch unter Druck in den Sterilcontainer. Scharfe Kanten und Ecken vermittelten eine unangenehme Haptik und das beunruhigende Gefühl eines Verletzungsrisikos. An eine Instrumentierung direkt aus dem Tray war überhaupt nicht zu denken.
Die Ansicht eines zweiten Systems veränderte zwar die genannten Probleme, verbesserte diese aber allenfalls marginal. Bei uns machte sich Frustration breit und wir hielten Rücksprache mit dem Betreuer unseres Dentaldepots, in der Hoffnung auf einen Lichtstreif am Horizont. Von ihm erhielten wir die Empfehlung, uns das aktuelle Waschtraysystem der Firma Hu-Friedy anzusehen, da dieses konstruktionsbedingt einen großen Teil unserer Probleme lösen würde und durch die intensive Außendienstbetreuung eine individuelle Anpassung des Systems an unsere Bedürfnisse möglich wäre.
Gemeinsam mit Hu-Friedy, Depot und den Mitarbeitern konnten wir das Waschtray mit dem zugehörigen Sterilcontainer ausgiebig testen und unter fachkundiger Beratung unsere Bedürfnisse und Probleme klären. Das System überzeugte uns relativ schnell durch zahlreiche positive Details wie die einschichtige Instrumentenlagerung mit verbesserter Durchspülung. Alle notwendigen Instrumente passen in die Trays und können gut fixiert werden. Die Instrumentierung ist direkt aus dem Tray möglich und wird erleichtert durch ein einfach abnehm- und aufsteckbares Oberteil. Wir können die Trays nach unseren Bedürfnissen individuell einteilen und mit einer Farbcodierung ausstatten. Wir profitieren von runden, glatten Oberflächen mit angenehmer Haptik und einem spannungsfreier Sitz im Sterilcontainer.
Der Hu-Friedy Außendienst nahm sich viel Zeit, jeweils die optimale Inneneinteilung und Farbcodierung für die verschiedenen OP-Instrumentarien zusammenzustellen, konnte so alle bisherigen Probleme lösen und wir stellten uns die Frage: „Warum nicht gleich so?“
Nach der Lieferung der Trays erhielten wir noch einmal Unterstützung bei der ersten Bestückung, und nutzten die Gelegenheit, die ideale Instrumentenposition auch fotografisch zu dokumentieren. Diese Bilder erleichtern die Bestückung durch neue Mitarbeiter und sind nun Bestandteil der Dokumentation des QM-Systems. Ein kleiner Nachteil fällt uns gelegentlich auf: Die geschlossenen Sterilcontainer mit Waschtray und Instrumenten sind relativ schwer, was letztlich auf die große Zahl der verpackten Instrumente und auf die hohe Wertigkeit der verwendeten Materialien zurückzuführen ist.
Inzwischen haben wir uns in die neuen Prozessabläufe eingearbeitet und kommen mit dem System sehr gut zurecht. Alle gestellten Anforderungen konnten vollständig umgesetzt und damit auch die gewünschte Optimierung der Hygienekette erreicht werden. Somit kann man die Anfangszeile dieses kurzen Berichtes „Was lange währt…“ mit „… wird endlich gut“ fortsetzen.