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Medikamente

Testverfahren unterstützen beim risikobewussten Einsatz von Antibiotika

Eine Gruppe von Antibiotika, die Fluorchinolone, werden derzeit durch das Bundesinstitut für Arzneimittel (BfArM) überprüft, um das Nutzen-Risiko-Verhältnis der bekannten Nebenwirkungen neu zu bewerten.

Placeholder – News shutterstock

Die betreffenden Fluorchinolone sind ein wirksames und daher auch in der Zahnmedizin verordnetes Arzneimittel – zu der Gruppe gehören unter anderem Wirkstoffe wie Levofloxacin, Ciprofloxazin und Moxifloxacin. Im Zuge des laufenden Risikobewertungsverfahrens empfiehlt das BfArM den verordnenden Ärzten zwar, diese Präparate weiterhin wie in der Fachinformation beschrieben, anzuwenden. Allerdings sollten Zahnärzte Indikation und Einsatz – wie immer bei Antibiotika – sorgfältig abwägen, mahnt Max Koltzscher, Laborleiter der Carpegen GmbH.

Fluorchinolone bei Zahnerkrankungen nur Mittel der zweiten Wahl

Die DGParo empfehle beispielsweise bei durch Keime des roten Komplexes hervorgerufenen entzündlichen Parodontalerkrankungen ohnehin Metronidazol – und eher nicht die aktuell in die Kritik geratenen Fluorchinolone. Gegen den Schlüsselkeim in der Parodontologie, Aggregatibacter actinomycetemcomitans, wirkt neben dem möglicherweise kritischen Ciprofloxacin vor allem Amoxicillin. „Ein Antibiotikum kann nur dann richtig wirken, wenn es richtig eingesetzt wird“, erklärt Max Koltzscher. „Dazu gehört vor allem, dass man genau weiß, mit welchen Keimen man es zu tun hat.“

PCR-Testverfahren wie die Perio Diagnostik von Carpegen, ermöglichen eine exakte Bestimmung von Art und Anzahl der krankheitsauslösenden Keime ? und schaffen so die Grundlage für eine gezielte Antibiotika-Therapie.

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Ungenaue Tests so wenig aussagekräftig wie ungefähre Telefonnummern

Anbieter von Markerkeim-Tests legen ihren Testergebnissen häufig konkrete Therapieempfehlungen bei, doch deren Qualität steht und fällt mit der Spezifität und Reproduzierbarkeit des Testergebnisses.
Anbieter von Markerkeim-Tests legen ihren Testergebnissen häufig konkrete Therapieempfehlungen bei, doch deren Qualität steht und fällt mit der Spezifität und Reproduzierbarkeit des Testergebnisses.

Die Aussagefähigkeit der Keimbestimmung ist entscheidend für eine gezielte Therapie: „Ein ungenaues Testergebnis kann man mit einer Telefonnummer vergleichen, die nur ungefähr stimmt: Solche unvalidierten Informationen sind nutzlos“, warnt Koltzscher. Geschäftsführerin Dr. Anje Rötger erläutert: „Viel zu oft verordnen Zahnärzte standardmäßig eine Kombinationstherapie wie den van-Winkelhoff-Cocktail. Das ist bei gezielter Keimbestimmung nur selten nötig. Das Risiko der kombinierten Nebenwirkungen und Resistenzbildungen kann man den allermeisten Patienten ersparen, wenn man ein spezifisches Antibiotikum für die jeweilige Keimbelastung auswählt. In unseren Therapieempfehlungen weisen wir natürlich auf den aktuellen Status der Fluorchinolone hin und schlagen geeignete Alternativen vor.“

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