ITI verknüpft Zahnmedizin mit Nachhaltigkeit

Die deutsche Sektion des ITI (International Team for Implantology) engagiert sich nach eigenen Angaben seit mehr als fünf Jahren für eine nachhaltige Zukunft und erkannte frühzeitig die Notwendigkeit, den Grundgedanken der Nachhaltigkeit bei allen Aktivitäten in den Mittelpunkt zu stellen. Durch gezielte Maßnahmen wie zum Beispiel die Reduzierung des Energieverbrauchs oder der Verzicht auf innerdeutsche Flüge will die deutsche ITI Sektion seine Ökobilanz positiv beeinflussen.
So stand das Thema Nachhaltigkeit auf dem diesjährigen ITI Kongress im Fokus. Der Einladung nach Dresden folgten laut ITI 600 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus Zahntechnik und Zahnmedizin.
Für nicht vermeidbare CO2-Emissionen spendete die ITI Sektion Deutschland pro Teilnehmer 25 EUR an die Klimaschutzorganisation atmosfair. Atmosfair ist Testsieger bei der Stiftung Warentest und fördert im Bereich CO2-Kompensation den aktiven Klimaschutz – unter anderem durch die Kompensation von Treibhausgasen mit erneuerbaren Energien.
ITI setzt Zeichen für verantwortungsbewusstes Handeln
Mit dieser Veranstaltung wollte die deutsche ITI Sektion ein Zeichen für verantwortungsvolles Handeln setzen. Zahlreiche Kongressteilnehmer reisten anstatt per Flugzeug oder Pkw mit der Bahn an und nutzten das ITI Angebot eines vergünstigten DB-Kongresstickets. Die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit zeigte sich auch in der Durchführung des Kongresses.
Bei der Auswahl von Hotel und Veranstaltungsort achtete das ITI darauf, dass diese ein Nachhaltigkeitskonzept verfolgen. Die Vorgabe beinhaltete unter anderem das Nutzen von Ökostrom sowie den Einsatz von lokalen und von Bio-Lebensmitteln.
Dieses Engagement wurde durch die Zusammenarbeit mit regionalen Anbietern und deren verkürzte Transportwege zusätzlich flankiert. Gleichfalls verzichtete das ITI weitgehend auf gedruckte Kongressunterlagen.
Anstatt einer gedruckten Kongressbroschüre gab es eine speziell konzipierte App, die alle Teilnehmer auf ihrem Smartphone nutzen konnten. Als zusätzliches Geschenk erhielten diese einen Schlüsselanhänger, der fair und lokal in der Hamburger Werkstatt von bracenet aus einem aus dem baltischen Meer geborgenen sogenannten Geisternetz hergestellt wurde.
Das Leitthema des Kongresses zog Teilnehmer über das reine Fachprogramm hinaus an
Am ersten Tag und gleich zu Beginn des Symposiums startete der Gründer von Greenviu Dr. Dr. Markus Tröltzsch mit seinem Vortrag über die Umsetzbarkeit von Nachhaltigkeit und gab praktische Tipps, eine Praxis nachhaltiger zu gestalten. Die Journalistin und Diplom-Physikerin Kristina zur Mühlen präsentierte am Nachmittag Beispiele aus der Welt der Wegwerfgesellschaft.
Sie zeigte ein Spektrum an Anregungen zu einer nachhaltigen Lebensweise. »Ich habe mit einigen Kongressteilnehmern gesprochen, die mir bestätigten, dass sie über das fachliche Kongressprogramm hinaus auch wegen des Fokus auf die Nachhaltigkeit motiviert waren, den ITI Kongress zu besuchen«, erklärt Thomas Kreuzwieser, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Straumann GmbH und Section Manager der deutschen ITI Sektion.
Nachhaltigkeit entwickelt sich zu einem positiven Lebensgefühl
Der Wandel ist in vollem Gange und in vielen Bereichen sichtbar. So berichteten Markus Bartram und Dr. Caroline Bartram, beide Zahnärzte und Oralchirurgen mit eigener Praxis in Würzburg, dass sie sich umfassend in Bezug auf eine nachhaltige Praxisführung engagieren. Auch sie sind Mitglied bei Greenviu und unterstützen die Ziele der Organisation.
Das Ehepaar Bartram legt großen Wert auf den Schutz der Umwelt und hat daher verschiedene Maßnahmen in seiner Praxis umgesetzt: Sie nutzen einen Intraoralscanner und bieten individuelle Chairside-Keramikrestaurationen an, die in einer Sitzung konstruiert, hergestellt und eingesetzt werden. Sie verzichten bewusst auf Plastik und setzen stattdessen auf umweltfreundliche Verbrauchsmaterialien.
Ihr Fördern des Homeoffice ist ein weiterer Beitrag, um den CO2-Fußabdruck zu verringern. Zusätzlich bieten sie ihren Mitarbeitern ein Jobrad-Angebot an, um nachhaltige Mobilität zu fördern.
Ebenfalls wird der Müll konsequent getrennt und sie setzen spezielle Stromsparmaßnahmen um. »All diese Aktionen sind Teil unserer Verpflichtung, die Umwelt zu schützen. Wir sehen dies auch als unseren Beitrag, unseren Kindern eine intakte Umwelt zu hinterlassen«, so das Ehepaar.
ITI fördert Nachhaltigkeit und motiviert andere zum Mitmachen
Ob Elektromobilität, energetische Gebäudesanierung, vegetarische oder vegane Ernährung, Fair-Trade-Produkte, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Kooperationen mit Hilfsorganisationen, Energiewende – alles soll nachhaltig sein. »Das ITI ist entschlossen, den eingeschlagenen Pfad weiterzuverfolgen«, betont Thomas Kreuzwieser.
Er fügt hinzu: »Wir verstehen es als unsere Verantwortung, Nachhaltigkeitsprinzipien in all unseren Tätigkeiten konsequent umzusetzen. Dies betrifft nicht nur zukünftige Veranstaltungen, sondern auch unseren Alltag im Sektionsbüro. Dieser Kongress stand nicht nur für das nachhaltige Engagement des ITI, sondern war auch eine Aufforderung an andere, sich inspirieren zu lassen und aktiv an einer verantwortungsvollen Zukunft mitzuwirken.«
Mit der 100-prozentigen Nutzung von Ökostrom, nahezu papierfreiem Büro, der Heizung und Kühlung der Geschäftsräume mittels Grundwasser-Wärmepumpe, dem Verzicht auf innerdeutsche Flüge oder dem Reisen vorzugsweise mit der Deutschen Bahn wolle das ITI zeigen, dass vieles machbar ist. So ist die Broschüre »Die nachhaltige Zahnarztpraxis – was ist möglich?« der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) eines der Instrumente, die den Praxen den Weg in eine nachhaltige Zukunft aufzeigen.
Quelle:
ITI International Team for Implantology