Kollegentipps


Prä- und perioperative hoT-Substitution zur Optimierung von OP-Ergebnissen

08.10.2015

Abb. 1: Therapierefraktäre chronische Parodontitis.
Abb. 1: Therapierefraktäre chronische Parodontitis.

Der in der Allgemeinmedizin nachweisliche positive Effekt der hypoallergenen orthomolekularen Therapie (hoT) wirkt sich auch in der Zahnheilkunde vorteilhaft aus. Langjährigen Erfahrungen zufolge können post OP-Schwellungen, Wundschmerzen und Wundheilungsstörungen signifikant reduziert werden.

Bei vielen Entzündungen ? aber auch bei einer zügigen Wundheilung ? liegen pathophysiologisch hoch spezifische enzymatische und hormonelle Synthesen zugrunde. Umbauprozesse dienen dem Abbau von infektiösem und postoperativem Zelldetritus und dem Aufbau neuer, mechanisch und immunologisch belastbarer Gewebestrukturen. Der Operateur kann sanieren – heilen muss der Körper jedoch selbst! Durch Vitaminund Zinkmangel kann dieser Prozess verzögert oder erschwert werden. Durch angepasste Substitution wird er hingegen signifikant gefördert.

Bekannt ist, dass es in biologischen Systemen keinen einzigen enzymatischen oder hormonellen Prozess gibt, der ohne Metallionen funktioniert. Deshalb erscheint es sinnvoll und logisch, gezielt sogenannte Orthomulekularia, d. h. reine Vitamine, Spurenelemente etc., zuzuführen. Darüber gibt es inzwischen inzwischen unzählige internationale Studien.

Nahrungsmittelchemikalien wie Emulgatoren etc. stören Zellfunktionen und sind häufige Ursachen von Silent Inflammation. Zur Reduktion störender nutritiver Einflüsse auf die Wundheilung empfiehlt sich eine perioperative Substitution von Reinstoffpräparaten nach Linus Pauling mit der hypoallergenen orthomolekularen Therapie - hoT. hoT-Präparate sind über Apotheken zu verordnen oder können von Praxen geordert und direkt aus dem Prophylaxe-Shop an ihre Patienten abgegeben werden. In der aMMP-8-Studie aus dem Jahr 2011 konnte an schwersten, therapierefraktären Parodontitis-Fällen das Sanierungspotential unter Beweis gestellt werden. Die Studie mit den ausführlich beschriebenen Therapieansätzen wurde 2013 mit dem begehrten CAM-Award ausgezeichnet. Der Naturheilkundler Peter-Hansen Volkmann konnte gemeinsam mit Kollegen nachweisen, wie sich die sogenannte therapierefraktäre chronische Parodontitis erfolgreich oral mit reinen Orthomolekularia über den Darm behandeln lässt (Abb. 1).

Neben den in der abrufbaren Dosierungstabelle dargestellten hoT-Präparaten können Patienten die Wundheilung durch weitere Maßnahmen unterstützen: Eine Umstellung auf biologische Lebensmittel, eine Reduktion oder völligen Verzicht auf Zigaretten und Alkohol sowie eine optimale Einstellung eines Diabetikers vor, während und nach einer Operation. Die Trinkmenge sollte bei ansonsten Gesunden auf mindestens zwei Liter reines Wasser pro Tag aus Glasflaschen erhöht werden. Denn gerade zu Beginn einer Therapie kann es durch Maximierung der Entgiftung und Ausleitung zur orthomolekularen Erstverschlimmerung kommen. In diesen Fällen ist die Trinkmenge weiter zu erhöhen und die hoT-Zufuhr eventuell zwei bis vier Tage einschleichend auf ein- bis zweimalige Gabe täglich zu reduzieren. Selbst multimorbide Patienten mit mehr als vier Medikamenten können nach Rücksprache mit einem hoTTherapeuten oft einschleichend analog behandelt werden.